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Newsletter Juli 2023

🗞️Newsletter July 2023 english version

Relativ schlechte Nachrichten

Ihr Lieben!

Es gibt da ein paar Probleme. Erstmal die gute Nachricht:

Wir haben den neuen Laden in der Weserstraße 212 eröffnet!

Das ist toll. Was nicht so gut ist: Er läuft schlechter, als wir uns erhofft haben. Wenn nicht noch mehr Menschen den Laden regelmäßig nutzen, werden wir auch diesen Versuch für gescheitert erklären müssen.

Für diese Situation gibt es Gründe, Nöte und to-do’s für’s Orgateam, die gleich erklärt werden, aber Robin lebt von der Unterstützung vieler, deswegen hier vorweg ein paar Unterstützungsmöglichkeiten für euch:

  • Setzt eure Netzwerke darauf an! 2020 wurden wir im Körnerkiez immer wieder überrascht, wie schnell und gut von Mund zu Mund gestreut wurde, dass ein neuer Laden mit einer neuen Idee am kapitalistischen Status quo zu rütteln versucht. Das blieb in der Weserstraße bis jetzt scheinbar aus, ist aber immer noch möglich! Freund*innen und Bekannte, Kolleg*innen und Gruppen, Neukölln ist klein und das richtige kollektive Gesprächsthema kann darüber entscheiden, ob ein neues Wirtschaftssystem wächst oder schrumpelt.
  • Kommt vorbei! Wenn du halbwegs in der Nähe der Weserstraße wohnst und dir wünschst, dass sich eine Alternative durchsetzt, mit der Gewinne umverteilt werden: Kauf dein Essen bei uns, statt im normalen Kapitalismus!

Egal ob du noch neu bist, schon lange Mitglied oder Sympathisant*in aus Distanz: Diese zwei Punkte werden am Ende für alle darüber entscheiden, ob der neue Laden überlebt. Was dem Ziel, diese Alternative anwachsen zu lassen, einen schweren Schlag versetzen würde. Der Laden im Körnerkiez und der Laden in Spechthausen sind aber finanziell solide und nicht in Gefahr.

Aber wieso sind wir überhaupt in dieser Situation und was muss sonst noch passieren?

  1. Zukunft raten geht nicht fehlerfrei

Mit Umsatzeinbußen von 20% gegenüber dem Umsatz der Biosphäre (der Vorgänger-Laden) wären wir finanziell noch im grünen Bereich gewesen. Da wir das alte Sortiment übernommen haben, es aber um mehr als das doppelte erweitert haben, fanden wir eine Erhöhung des Umsatzes wahrscheinlich. Wir sind jetzt ca. 50% unter dem Umsatz der Biosphäre (unabhängig vom regelmäßigen Sommerloch). Deswegen werden wir nur weitermachen können, wenn sich die Lage bald verbessert.

  1. Pläne mit zu wenig Zeit drin

Seit einigen Monaten arbeiten einige Orgateam-Menschen wieder deutlich zu viel und über ihre Grenzen hinaus. Das wäre eigentlich vermeidbar gewesen, wenn Deadlines nach hinten und Anstellungen nach vorne geschoben worden wären. Es wäre teurer gewesen, aber wichtig, weil wir in der Hektik viele Dinge nicht oder nicht gut machen konnten, zentralen Dingen wie Einarbeitungen suboptimal wenig Zeit eingeräumt haben und als Folge am 15.6. eigentlich ein nur halb fertiger Laden eröffnet hat.

  1. Chaos meets Feinkost

Die Biosphäre war ein hoch angesehener Feinkostladen. Das Chaos, in dem wir gestartet sind, konnte die hohen Erwartungen der alten Stammkund*innenschaft nicht erfüllen. Mitglieder, die zum ersten Mal ihre Schicht machen, zusammen mit Menschen, die selbst zum ersten Mal in einem Bio-Laden arbeiten und auch noch nicht richtig eingearbeitet sind, in einer Umgebung in der Kühlschränke kaputt gehen und Artikel nicht gescannt werden können. Das ist weit weg vom Niveau des Ladens in der Altenbraker, und der ist auch kein Feinkostladen. Es gibt zwar auch feine Kost, man wird bei uns aber eher vernetzt, als beraten. Hier gibt es aber immerhin ganz klare Möglichkeiten. Wer den neuen Laden regelmäßig besucht, wird schon jetzt Verbesserungen an einigen Stellen beobachten (wenn auch eher so von komplettem Chaos in Richtung weniger Chaos). Und wir sind überzeugt, bei den meisten Dingen mit der Zeit der Qualität der Biosphäre zu entsprechen. Und bei manchem, z.B. dem Umfang des Sortiments und dem politischen Potential gehen wir schon jetzt darüber hinaus.

Es bleibt jetzt erst einmal abzuwarten, wie sich die Turbulenzen und Spannungen entwickeln. Ein Großteil der Verantwortung und somit auch der weiteren Entwicklung von Robin liegt dabei ganz klar bei uns. Und dennoch ist an diesem Punkt die Unterstützung von allen mitentscheidend für den weiteren Verlauf des Projekts. Auch wenn das Orgateam jetzt im Zentrum der Arbeit steht, sind wir trotzdem alle Teil eines wirtschaftlichen Wandels, oder eben nicht. In diesem Sinne:

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Ihr glaubt nicht, wie sehr wir uns gewünscht haben, euch andere Nachrichten zu überbringen. Jetzt müssen wir schauen, was die kommenden Wochen bringen.

Wir sagen danke und bis bald

Robin